Wusstest du, dass eine Erdnuss auf dem Mond war?
Ein Kommandant der Apollo-14-Mission brachte sie persönlich mit dorthin. Neben einer Hängematte, einem Golfschläger und einem Maskottchen in Delfin-Form übrigens. Der Mann hatte also Humor! Während die anderen Gegenstände allerdings einen konkreten Sinn hatten (Schlaf in der Raumfähre, Experimente auf dem Mond und Glücksbringer), war der Transport der Erdnuss zum Mond nichts anderes als eine Art Freundschaftsdienst. Denn der Astronaut war Stammgast in einem Restaurant in Santa Monica. Der Betreiber gab an seine Gäste immer ungeschälte, leicht salzige Erdnüsse aus. Als der Astronaut noch am Abend vor seinem Aufbruch zur Mondmission zu Gast in der kleinen Bar am Strand war, sprach der Wirt ihn an: Er solle die Nuss mit auf den Mond schmuggeln. „Ich will die erste Astro-Nut“, ein Wortspiel aus Astronaut und Nut. Der Kommandant machte den Spaß überraschenderweise mit: Er nahm eine der Nüsse, verpackt in ein kleines Plastikbehältnis für Filmrollen, mit. Und zwar bis in die Apollo-Rakete und auf den Mond.
Kleine Nuss, große Reise
Dabei wäre der Plan beinahe geplatzt, denn das Gelingen der ganzen Mondmission stand auf der Kippe: Am Starttag, dem 31. Januar 1971, herrschte schlechtes Wetter und kurz vor dem Start wurde der Countdown unterbrochen, um ein Gewitter vorüberziehen zu lassen. Die Vorgängermission Apollo 12 war während des Starts vom Blitz getroffen worden. Mehrere Systeme waren in der Folge ausgefallen. Dieses Risiko wollte man diesmal ausschließen. Um 16.03 Uhr Ortszeit war die Schlechtwetterfront verzogen und die Rakete startete wie geplant von Cape Canaveral. Die Erdnuss aus der kleinen Bar von Los Angeles machte sich auf ihre einmalige Reise einmal zum Mond und zurück.
Eine Erdnuss, zweimal einzigartig
Bei seinem nächsten Besuch im Restaurant war der Astronaut ein Star und die Erdnuss, die er seinem Freund, dem Wirt, wieder übergab, nichts anderes als einzigartig. Doch dabei sollte es nicht bleiben: Die Erdnuss machte noch ein zweites Mal eine schräge Karriere. Denn der Betreiber zeigte sie gerne seinen prominenten Gästen , die das Restaurant schon immer besucht hatten. Die Bar war nämlich bekannt für gute Küche und seinen resoluten Betreiber, der Paparazzi konsequent fernhielt. Ein bekannter Schauspieler schnappte sich bei einer der Vorzeigerunden die Erdnuss – und gab vor, sie zu essen. In einem (wohl scherzhaft provozierten) Gerangel musste der Wirt die Erdnuss wieder aus dem Mund des Schauspielers fischen. Aus Schaden wird man klug: Nach diesem Erlebnis verstaute der Wirt die Astro-Nut lieber in einem sicheren Behältnis, fern von weiteren Humor-Attacken der Gäste. Aber nun konnte er eine Erdnuss sein Eigen nennen, die a) auf dem Mond und b) im Mund eines bekannten Schauspielers gewesen war. Und zu mehr Ruhm hat es wohl noch keine Erdnuss gebracht. Die Bar übrigens gibt es noch heute. Auch wenn ihr damaliger Betreiber verstorben ist, erfreut sie sich bis heute großer Beliebtheit bei Locals und Touristen. Sogar in Filmaufnahmen kam der kleine Laden schon groß raus. Nur über den Verbleib der doppelt berühmt gewordenen Erdnuss schweigen sich die Macher von heute aus.