Überraschung: Die Erdnuss ist gar keine Nuss! Botanisch ist sie nämlich eine Hülsenfrucht wie die Bohne oder Erbse. Das steckt auch im englischen Wort peanut, der Kombination aus Erbse (pea) und Nuss (nut). Den deutschen Namen Erdnuss bekam sie, weil sich ihre Früchte im Boden befinden und erst mit der Ernte ausgegraben werden.
Die Erdnuss gibt es seit mindestens 7.600 Jahren! So alt schätzen Forscher jedenfalls einen Fund aus den Anden. Seitdem hat die kleine Hülsenfrucht eine beachtliche Reise rund um die Welt gemacht. Heute ist die Erdnuss weltweit als Snack, Öl und Zutat für herzhafte Speisen und süße Leckereien beliebt. Damit dürfte die Erdnuss einer der erfolgreichsten Food-Exporte aus den Anden sein – neben der Kartoffel, die dort auch ihren Ursprung hat.
Schon gewusst? „Die“ eine Erdnuss gibt es nicht! Oft – ohne es zu wissen – mögen wir nämlich viele verschiedene Sorten. Ihnen gemeinsam sind unterschiedliche Texturen, der nussige Geschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe. Wer aber ihre Unterschiede kennt, kann die Erdnusssorten leicht auseinanderhalten. Worauf dabei zu achten ist? Farbe und Größe. Wir haben eine kleine Warenkunde erstellt, mit der Interessierte zum Erdnuss-Profi werden.
Wer am Morgen der Ernte auf ein Erdnussfeld tritt, der sieht kilometerweit grüne Sträucher – aber weit und breit keine Erdnuss. Das ist normal: Denn das, was wir so gerne essen, ist der Samenkern der Pflanze. Er muss im ersten Arbeitsschritt ausgegraben werden. Eine anspruchsvolle Präzisionsarbeit, bei der Erdnussfarmer vor allem eines fürchten: Schlechtes Wetter.
„Hohe Diebstahlgefahr, da wertvolle Ladung!“ – so warnt ein großer Versicherer des Transportgewerbes in Bezug auf Erdnüsse. Tatsächlich: Die Reise der Erdnuss ist eine kniffelige Angelegenheit. Denn sie muss nicht nur gut gesichert sein, sondern auch sorgfältig gelagert. Die Erdnuss ist sensibel: Sie darf nicht feucht werden, aber auch nicht heißen Temperaturen ausgesetzt sein. Kleine Nuss, große Aufgabe – alles, damit der Geschmack am Schluss gewohnt perfekt ist.
Erdnuss-Veredelung durch Rösten
Erdnüsse sind ein rundum natürliches Lebensmittel. Und auch in der Verarbeitung werden sie sehr ursprünglich behandelt, nämlich schlicht geröstet – geschält oder ungeschält. Das ist egal, denn die Hitze erreicht die kleinen Kerne auch im Inneren der Schale. Zwischen dreißig und sechzig Minuten bei etwa 150 Grad Celsius auf einem Rost nebeneinanderlegen und das Resultat ist das typische Erdnuss-Aroma.
Erdnüsse, die zu den Hülsenfrüchten gehören, sollten nicht roh verzehrt werden. Damit die Art nicht ausstirbt und bedenkenlos von allen Spezies gefuttert werden kann, teilt sie einen ausgeklügelten Abwehrmechanismus mit Erbsen, Bohnen und Co: Sie verursacht Bauchschmerzen, wenn sie in Mengen roh vom Feld gegessen wird. Aber: Einmal geröstet, sind Erdnüsse nicht nur lecker, sondern auch bekömmlich.
Erdnuss-Veredelung durch Salzen
Erdnüsse gibt es heute auf verschiedene Arten verfeinert: Mit Pfeffer, Paprika oder Honig zum Beispiel. Am liebsten mögen die Menschen die kleinen Kerne aber immer noch einfach gesalzen. Die Veredelung der Erdnüsse geschieht dabei je nach Spezialität unterschiedlich, z.B. schonend in Öl geröstet oder im Ofen gebacken.
Salz gehört für viele Fans zur Erdnuss einfach dazu. Dafür wenden Nussveredler verschiedene Methoden an. Je nach Sorte wird das Salz vor oder nach dem Rösten aufgebracht.
Wenn etwas so lecker ist wie die Erdnuss, dann ist es nur logisch, dass die Menschen noch mehr davon wollen. Also erfanden sie immer neue, schmackhafte Arten, wie sie die kleinen Kerne genießen können. Entstanden ist ein ganzer Kosmos aus Spezialitäten: Erdnuss Butter fürs Brot, mit Crunch oder ohne. Ofengeröstete Erdnüsse oder Kessel Nüsse, im Kessel knusprig ummantelt und im Anschluss goldgelb geröstet. Wo eine Erdnuss ist, da ist Geschmack.